Titel: Nebelschimmer
AutorIn: Anya Omah
Preis: 14,00€ (Hardcover)/9,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Nebelschimmer
Vielen Dank an den Kuss Verlag für das Rezensionsexemplar.
Klappentext:
Zwei Herzen
Damals: Calla und Jasper. Sie waren das perfekte Pärchen. Das, von dem alle dachten, es würde für immer zusammenbleiben. Doch manchmal hat das Leben andere Pläne. Manchmal muss man schwere Entscheidungen treffen. Und manchmal führen einen diese Entscheidungen weit weg von zu Hause …
Tausend Bruchstücke
Heute: Nach über einem Jahr – einem schrecklichen, schmerzhaften Jahr – ist Calla zurück in Deutschland. Endlich wieder zu Hause. Endlich wieder ihre Freundinnen umarmen. Einziger Minuspunkt: Sie trifft auch ihren Ex wieder. Und Jasper kann ihre Gefühle mit nur einem einzigen Blick immer noch ins Chaos stürzen...
Meine Meinung:
Calla hat sich mit jeder Seite weiter in mein Herz geschlichen. Ich kann sie nicht verstehen, aber ich fühle mit ihr, weil Menschen nicht fair sind, nicht nett, nicht zuvorkommend, nicht nachdenken, was sie mit ihren Worten anrichten können. Aber sie tat mir nicht leid, denn Calla ist ein unglaublich starker Charakter, die alles irgendwie bewältigen konnte und das rechne ich ihr hoch an. Egal wie schwer die Situation, sie ist als anderer und besserer und stärkerer Mensch wieder rausgekommen. Ich bewundere ihre Willensstärke und Durchhaltevermögen. Aber auch, dass sie ihre Gefühle nach außen tragen konnte, dass sie dadurch nicht kalt geworden ist. Ich liebe es, dass sie die Protagonistin dieses Romans war, denn wir alle können uns eine Scheibe von ihr abschneiden.
Jasper möchte wohl jeder in seinem Leben haben. Ein guter Kerl, mit einem guten Herzen und immer für andere in seinem Leben da. Für Calla, aber auch für Freunde, Familie, Kollegen, alle. Je öfter er vorkam, desto mehr wollte ich über ihn wissen, wenn ich in Wirklichkeit einfach gerne mit ihm befreundet wäre. Er ist witzig, verständnisvoll, liebevoll, aufmerksam und alles, was man gerne um sich haben möchte. (Und das liegt vielleicht auch daran, dass ich aus Lübeck komme und ich mir vorstelle, dass er hier wirklich existiert, obwohl er das nicht tut.) Ich habe es sehr geliebt, dabei zu sein, wie er in die Person wächst, die er am Ende ist. An ihm konnte man sehen, dass es nicht immer leicht ist Menschen wieder zu vertrauen, ihnen zu verzeihen und dass es manchmal einfach etwas Zeit braucht.
Handlung
Anya Omahs Handlungen und Geschichten fühlen sich wie nach Hause kommen an. In diesem Falle sogar noch mehr, da ich mich in ganz vielen Orten dieses Buches selber wiederfinden konnte. Das IST meine Heimat und zu sehen, wie die Charaktere ganz normale alltägliche Probleme bewältigen hat sich beruhigend angefühlt. Ich habe es genossen die Kapitel aus ihrer Vergangenheit zu lesen und mich in der Gegenwart wiedergefunden. Stadt verlassen, zurückgekehrt, als neuer Mensch, aber eigentlich immer noch der Gleiche. Jobsuche, Freunde wiedersehen, Universität besuchen. Das ganze ist passiert, ohne großes Drama, so realistisch und all die Gefühle und Handlungen wurden absolut glaubwürdig rübergebracht.
Schreibstil
Anya schreibt mit so viel Herz an ihren Charakteren, gibt ihnen kleine Macken, achtet auf Details, liebt sie so, wie wir sie lieben sollen. Sie bringt Humor mit rein, Dialoge, die man einfach nur aufsaugt und man fliegt durch die Worte. Aber auch ernste Themen werden durch ihre einzigartige Art mit Worten umzugehen, gut und nah eingeflochten. Alles ist ineinander verwoben und man muss sich einfach in ihren Schreibstil verlieben.
Das Setting
Ich liebe Lübeck. Ich liebe es mehr, weil ich auch mal gegangen bin und dann wiederkam. Ich liebe es, dass es das Setting dieses Romans war und die Charaktere die Stadt für mich noch so viel lebendiger gemacht haben. Es wirkte nicht wie ein Roman, wie eine Fiktion, sondern als würde diese Geschichte irgendwo, irgendwann, wirklich so passiert sein. Es war Heimat. Meine Heimat.
The End
Ich muss jetzt immer an die zwei denken, wenn ich am Koberg langlaufe, oder das Parkhaus sehe. Nach dem Lesen waren sie definitiv ein Teil meines Herzens und dieser Stadt. Danke, Anya.
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