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Im Zeichen der Mohnblume - Die Erlöserin by R. F. Klang


Titel: Im Zeichen der Mohnblume - Die Erlöserin

AutorIn: R. F. Kuang

Preis: 17,00€ (Paperback)/9,99€ (E-Book)

Link zum Buch: Im Zeichen der Mohnblume #3

Bewertung:  Sterne 

 

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar.

Achtung: Dritter Teil, könnte also Spoiler für die vorherigen Bände beinhalten.


Klappentext:

 

Sie wurde betrogen und verbannt, doch sie wird zurückkehren – als Erlöserin ihres Volkes! Das Finale der fantastischen, mehrfach ausgezeichneten China-Trilogie.

 

Rin, die Schamanin des Phönix, wurde verraten. Nun zieht sie sich in ihre Heimat zurück, während die Kriegslords und Invasoren das Reich unter sich aufteilen. Doch im Süden, der von Armut und Einfachheit gekennzeichnet ist, entdeckt Rin die größte Macht des Reiches, die noch keiner der Adeligen bemerkt hat: die unzähligen einfachen Leuten, welche die junge Frau bereits als Göttin der Erlösung anbeten. Vielleicht ist Rins Traum von Freiheit doch noch möglich! Doch während ihre Macht und ihr Einfluss wachsen, werden auch die verführerischen Einflüsterungen des Phönix lauter. Wird Rin ihnen widerstehen? Oder wird sie ihnen folgen – und die Welt in Brand setzen?


Meine Meinung:

 

So sauber hört Krieg nicht auf - er wuchs und wuchs in kleinen Wunden, die immer zahlreicher wurden, bis sie schließlich zu neuen Verletzungen aufbrachen. (S. 291)

 

Das beste Finale, was ich mir hätte wünschen können. Das Ende verfolgt mich immer noch, weil es einfach unglaublich perfekt war; zu dieser Geschichte, dem Leben und dem Grausamen passt. 

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich dem letzten Buch der Reihe gewidmet habe, aber egal wie viel Zeit vergangen ist, ich war sofort wieder drin. Ich kannte die Charaktere noch, ich wusste, an welchem Ort sie sich befanden und ganz plötzlich konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

 

Diese ganze Reihe hat einfach dieses gewisse Etwas, ein Mix aus: für LeserInnen, für AutorInnen, für FantasyLiebhaberInnen, für FantasyNeulinge. Ich habe es beendet und bin nochmal in der kompletten Welt verschwunden, habe bewundert, wie die Autorin es geschafft hat diese grausame Geschichte so episch zu verpacken. Es gab genau die richtige Menge an Fantasy, an Krieg und an Character-Development. Ich versuche zu ignorieren, dass Klang die Bücher als writing practice ansieht, weil alles daran nichts mit practice zu tun hat. 

 

„Es geht nicht weg. Es wird nie weggehen. Aber wenn es wehtut, lass es zu. Es ist viel schwerer, am Leben zu bleiben. Das heißt nicht, dass du es nicht verdienst zu leben. Es bedeutet, dass du mutig bist.“ (S. 204)

 

Vor allem die Charaktere tragen die gesamte Geschichte. Alles daran wirkt rund, es gibt eine sichtbare Veränderung bei jedem, die mich wütend gemacht hat, aber gleichzeitig so realistisch ist und ich deswegen auch irgendwie glücklich war. 

 

Rin war die richtige Protagonistin, Rin hat die richtigen falschen Entscheidungen getroffen. Rin hat mich realisieren lassen, dass es keine richtigen falschen Entscheidungen gibt, sondern einfach nur Entscheidungen.

Kitay war immer da, seit dem ersten Teil hat er einen Platz eingenommen und diesen nicht mehr verlassen. Ich glaube, er war die einzige Konstante auf jeder kommenden Seite. Ich glaube, dass er zu gut für eine Welt wie diese war. 

Nezha hat mein Herz gestohlen und ein paar Mal darauf herumgetrampelt, und wenn ich ehrlich bin, nicht wieder geholfen es zusammenzusetzen. Jede Szene mit ihm war schmerzhaft und enttäuschend aber so verdammt gut. Ein Antagonist der eigentlich keiner ist, weil Krieg herrscht und wer ist dort schon richtig oder falsch. 

 

Entweder sie fürchten sich, oder sie lieben dich. (…) Aber das einzige, was du nicht schlucken darfst, ist, wenn sie dich nicht respektieren. Dann hast du nichts. Dann hast du verloren. (S.741)

 

Es gibt einfach so viel, worüber geschrieben werden könnte, aber ich bin ehrlich, das würde dem Buch nicht gerecht werden. Man muss selbst miterleben, wie sich die Geschichte entwickelt und einen eigenen Standpunkt aufbauen. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass alle mit einer anderen Erkenntnis aus der Reihe rausgehen. 

Meine ist und bleibt, dass niemand gut oder schlecht, richtig oder falsch, sondern einfach Menschen sind. Einige versuchen mehr, andere weniger, andere gar nicht. Viele vertauschen Meinung mit Moral, wenige denken über Konsequenzen nach. Auch das ist menschlich, wenn auch fragwürdig.

 

Bei Rache ging es nicht darum, etwas zu überwinden, sondern darum, dass das Hochgefühl, wie kurz es auch sein mochte, den Schmerz übertönte. (S.368)

 

All das hat Rebecca F. Kuang mit diesen Worten erreicht. All das hat sie erschaffen. Und ich wünschte, ich könnte alle drei Bücher noch einmal zum ersten Mal lesen.

 

Disclaimer: Solltet ihr euch vornehmen diese Bücher zu beginnen, bitte lest die Trigger Warnings. Die Storyline basiert auf wahren Begebenheiten, ist keine enemies to lovers Fantasy-Geschichte, keine Internats-Liebe, oder sonstiges. Es ist brutal und nicht einfach für zwischendurch.

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