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Klara und die Sonne by Kazuo Ishiguro


Titel: Klara und die Sonne

AutorIn: Kazuo Ishiguro

Preis: 24,99 (Hardcover)/14,99€ (E-Book)

Link zum Buch: Klara und die Sonne

Bewertung: 3,5 Sterne

 

Vielen Dank an den Blessing Verlag für dieses Rezensionsexemplar!


Klappentext: 

 

Klara ist eine künstliche Intelligenz, entwickelt, um Jugendlichen eine Gefährtin zu sein auf dem Weg ins Erwachsenwerden. Vom Schaufenster eines Spielzeuggeschäfts aus beobachtet sie genau, was draußen vor sich geht, studiert das Verhalten der Kundinnen und Kunden und hofft, bald von einem jungen Menschen als neue Freundin ausgewählt zu werden. Als sich ihr Wunsch endlich erfüllt und ein Mädchen sie mit nach Hause nimmt, muss sie jedoch bald feststellen, dass sie auf die Versprechen von Menschen nicht allzu viel geben sollte.

Meine Meinung: 

 

Kazuo Ishiguro hat einen einzigartigen Schreibstil, der sich nicht in vielen Worten erklären lässt, man muss es selbst gelesen haben. Das hier ist also der Aufruf an alle, mindestens ein Buch von ihm gelesen ins Regal zu stellen. Vielleicht dieses hier?

 

‚Klara und die Sonne‘ hat mich von Anfang an interessiert, weil ich die Thematik der KI verbunden mit Freundschaft doch sehr ungewöhnlich fand, aber wusste, dass es für Ishiguro wahrscheinlich möglich sein würde, es in einen wundervollen Roman einzubauen. Und genau so war es.

 

Das ganze Buch wird aus Sicht von Klara geschrieben, eine künstliche Intelligenz, die von einem Mädchen als Freundin zu sich nach Hause geholt wird. Die meiste Zeit erfährt man vor allem Klaras Gedankengänge, die sich immer darum drehen etwas Neues zu lernen, und die bestmögliche Version ihrer selbst zu sein. Gleichzeitig wird eine gewisse Distanz zum Leser/zur Leserin aufgebaut, durch den personalen Erzähler, aber auch durch die eher kalten emotionalen Beschreibungen. Auch wenn nicht immer im Vordergrund steht, dass Klara „nur“ eine KI ist, wird man doch immer wieder daran erinnert. Doch das hält nicht gleichzeitig davon ab, mit ihr mitzufühlen. Ich habe beim Lesen häufig gemerkt, dass ich doch Empathie für sie hatte. Klara musste viel lernen und auch ohne ein Herz im menschlichen Sinne, hat sie schnell verstanden was Freundschaft und Liebe, aber auch Verlust und Schmerz bedeutet. Dieses Verständnis von ihr wurde aber auch von vielen in dem Umfeld ausgenutzt und benutzt, wie es für alle von Vorteil war.

 

Josi und ihr Freund Ricky haben dem Buch nochmal unterschiedliche Ansichtsweisen gegeben. Josi hatte eine liebenswürdige Persönlichkeit, doch kam oft auch sehr kalt rüber. Mit Rick wurde ich erst nach einiger Zeit warm, aber mir wurde klar, dass er immer nur das Beste für alle wollte und sich dafür in den Hintergrund gestellt hat.

 

Jeder Charakter hatte im Roman seine eigene Rolle, die zur Handlung und Entwicklung beigetragen hat. Das Thema Technologie und Fortschritt wurde in einer sehr realistischen Art eingebaut, doch trotzdem wirkte alles surreal und nicht so, als könnte die Welt wirklich bald so aussehen. Alles war modern, aber irgendwie auch altmodisch. Zwischendurch gab es Momente, in denen sich die Geschichte etwas in die Länge zog, oder Szenen, die sich eher unwichtig gefühlt haben, ich am Ende aber akzeptiert habe, da sich alles zusammenfügt. 

 

 

Oft hat Ishiguro es geschafft, dass ich innehalten und über einige Sätze länger nachdenken musste. Der/Die Leser/in hat die Welt der Menschen durch einen neuen Ausgangspunkt kennenlernen dürfen und ich bin mir weiterhin sicher, dass vor allem Kazuo Ishiguro weiterhin über diese Themen schreiben sollte. 

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