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Immer Am Meer Entlang by Franziska Jebens


Titel: Immer Am Meer Entlang

AutorIn: Franziska Jebens

Preis: 15,00€ (Paperback)/9,99€ (E-Book)

Link zum Buch: Immer Am Meer Entlang

Bewertung: 5 Sterne 

 

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.


Klappentext:

 

Josi träumt seit ihrer Kindheit davon, mit einem alten Bulli Europas Küsten zu erkunden. Paul hingegen entscheidet sich spontan für einen Road Trip, um seinem festgefahrenen Alltag zu entfliehen. Beide sehnen sich nach grenzenloser Freiheit und unvergesslichen Erlebnissen. Ihre Wege kreuzen sich. Erst zufällig, dann absichtlich und immer öfter. Auf ihren Routen hinterlassen sie sich gegenseitig kleine Botschaften und lernen dabei nicht nur einander, sondern auch sich selbst besser kennen.

 

Ein ganzes Jahr lang Sommer mit einsamen Stränden, versteckten Buchten und malerischen Orten. Und eine unerwartete Freundschaft, die vielleicht noch so viel mehr sein kann?


Meine Meinung:

 

Ich entkorke den Wein, trinke einen Schluck, und während der Feuerball langsam im Meer versinkt und der Himmel sich als Traum in Pastell präsentiert, genieße ich es, unterwegs immer wieder anzukommen. (S. 89)

 

Genau so hat sich auch dieses Buch angefühlt. Mit jedem Kapitel fühlte es sich ein bisschen mehr wie Losfahren, Heimweh, Ankommen, Fernweh und ein bisschen Reisefieber an. Es war als hätte ich selbst in einem Bulli oder Landy gesessen und diese Orte mit meinen eigenen Augen gesehen. Franziska Jebens hat kleine Momente in verschiedenen Städten gefunden und sie groß gemacht, sie hat das beste aus allem rausgeholt und irgendwann ist die Fiktion mit der Realität ein wenig verschwommen. Was wahrscheinlich auch an den unglaublich realistischen Charakteren liegt, die sie jedes Mal schafft zu kreieren.

 

Paul und Josi haben wunderbar miteinander harmoniert, aber auch alleine haben sie funktioniert, was diese Geschichte so besonders gemacht hat. Es war gar nicht so wichtig, das sie sich andauernd getroffen haben, die Kapitel, in denen sie vor allem alleine gewachsen sind, haben sich am meisten in mein Gedächtnis gebrannt. Die Momente, in denen Paul eine lange Zeit in den Bergen war, ohne Empfang und Bedürfnis die Außenwelt zu kontaktieren, oder als Josi nur erahnen konnten, dass Paul am selben Ort war. Sie hat Restaurants alleine genossen und Sonnenuntergänge angesehen. Die Liebe war da und ein wichtiger Teil des Buches, aber es hat die Geschichte nicht ausgemacht. Es war nicht nur ein Liebesroman, es war auch ein Liebesbrief an die Natur.

 

Das hier, die Natur, ist die Realität, ist das echte Leben. Und die Welt da draußen hat den Bezug dazu verloren. (S. 255)

 

Etwas, was ich, genauso wie viele andere wahrscheinlich, manchmal aus den Augen verliere. Bei dem Buch konnte ich abschalten wie in der Natur. Ich konnte durchatmen und einfach runterkommen. Franziska Jebens hat wirklich ein Talent ihre Reisegfühle auf Papier zu bringen und dich in eine ganz andere Welt zu befördern. Mit Paul und Josi hat sie außerdem auch die richtigen Personen für das Abenteuer ausgesucht. Einer skeptisch, die andere voller Tatendrang. Und natürlich ganz viel Schicksal, woran beide geglaubt haben oder auch nicht wirklich. 

 

Aber am meisten wollen wir voneinander wissen, wie wir das Meer an den jeweiligen Orten fanden.

War es auch so türkis, so blau, so grün, so aufgewühlt, so glatt, so wild, so sanft, so schön, so warm, so kalt, so salzig, so gichtig, so weit, so nah, so seidenmatt, so glitzernd? (S. 297)

 

Und jetzt habe ich auch Meerweh. Jetzt möchte ich auch an das nächste Meer fahren und meine Seele baumeln lassen. Und auch wenn ein Urlaub in Nizza bevorsteht, könnte es nicht schnell genug gehen. Sie hat das Buch den richtigen gewidmet. Allen, die ein bisschen Meerverrückt sind und gleichzeitig ein bisschen verloren im großen Ganzen. Weil man manchmal nicht wirklich weiß, was man machen möchte, oder was das richtige ist, weil man sich zufrieden gibt, oder eben nicht. Und irgendwann aufgehört hat einfach ein bisschen was auszuprobieren und spontan zu sein. Diese Geschichte ist also wirklich ein Liebesbrief an die Reise in der Natur, das Leben und die Liebe.

 

Ich habe jede einzelne Seite und jedes Wort genossen. Ich liebe die Art wie Franziska schreibt und werde es wahrscheinlich jetzt auch immer tun. Sie hat Wiedererkennungswert, was ich absolut liebe. Und ihre Bücher haben ein Gefühl, was man nicht beschreiben kann, sondern unbedingt selbst lesen muss.

 

Am Ende warst du voll Erinnerungen, die ein Leben lang bleiben. Erinnerungen, die in schlechten Zeiten für dich da sind. Eine Quelle der Kraft in Momenten, in denen du glaubst, nicht mehr weiter zu wissen. (S.9)

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