Titel: Alles Glänzt
AutorIn: Jaqueline Woodson
Preis: 22,00€ (Hardcover)/18,99€ (E-Book)
Link zum Buch: Alles Glänzt
Bewertung: 4 Sterne
Vielen Dank an den PiperVerlag für das Rezensionsexemplar!
Klappentext:
Mit sechzehn stellt Melody ihre Mutter zur Rede. Klagt sie an, weil Iris als Teenager mit ihr schwanger wurde. Weil Iris sie wollte und dann
auch wieder nicht. Weil Iris aufs College ging, während Melodys Vater bei den Großeltern einzog.
Alles glänzt fängt facettenreich ein, was Identität, Begehren, Ambition und sozialer Status für eine Familie bedeuten, in der die Gräuel der Sklaverei bis in die Gegenwart fortwirken.
Selten wurde so lyrisch und leicht, so eindringlich und versöhnlich erzählt, was es heißt, in der Geschichte verwurzelt zu sein – und sich am Ende wie Melody aus ihr zu erheben.
Meine Meinung:
Wer Worte liebt, sollte dieses Buch lesen.
Ich tue es und als ich in die Leseprobe reingelesen habe, war bereits klar, dass dieses Buch bei mir zu Hause einziehen muss. Jaqueline Woodson schaffte es mit einer wunderschönen Sprache und außergewöhnlichem Schreibstil diese Charaktere an mich ran zu führen und schließlich in mein Herz zu lassen.
Da ich normalerweise nicht innerhalb dieses Genres, bzw. Erwachsenenliteratur, lese, war es anfangs etwas schwierig mich in die Handlung rein zu finden. Die Art, wie Woodson die Kapitel anordnete, war zunächst etwas verwirrend. Als ich dann jedoch dahinterkam, war ich positiv überrascht, da es der Geschichte nochmal einen eigenen Charme gab.
Zuerst dachte ich, es würde hauptsächlich um Melody gehen und wie sie ihr Leben managed. Mir wurde schnell klar, dass viele Kapitel jedoch von ihrer Mutter Iris und ihrem Vater Aubrey handelte, denn wie soll Melody eine Geschichte erzählen, die schon zwei Generationen zuvor begonnen hat?
Ich ging mit einigen Vorurteilen an das Leben ihrer Eltern an, war genervt davon, wie uninteressiert die Mutter an dem Leben ihrer Tochter war und vor allem geschockt, wie schlecht sie all das angegangen ist. Nur ist es nicht so einfach und während des Lesens wurde mir klar, dass auch ihre Mutter ein Recht auf ihre Geschichte, Entscheidungen und ihr Leben hat. Vor allem, weil es doch auch wirklich so im echten Leben passiert. Melody hat darunter gelitten, dass Iris sich nicht genug um sie gekümmert hat, und wo all das verständlich ist, hat mir vor allem die Wortwahl der Autorin geholfen wirklich jede Seite der Charaktere nachvollziehen zu können. Nicht immer verstehen, aber nachvollziehen.
Viele Sätze oder Szenen sind mir auch nach dem Lesen noch im Kopf geblieben. Viele Situationen, die wahrscheinlich jeder irgendwann in seinem Leben mal erleben wird.
Knapp 200 Seiten für einen Roman waren in meinen Augen zuerst etwas zu kurz. Auch nach dem Lesen hätten mir auch noch ein paar Seiten mehr nicht geschadet, doch schnell habe ich gemerkt, dass Jacqueline Woodson alles gesagt hat, was sie sagen wollte. Sie hat jedem Charakter eine Stimme gegeben, genug Seiten, um zu erzählen, was wahrscheinlich für diese Handlung wichtig war.
Das Ende war da, aber auch offen genug, um zu wissen: Nein, das war nicht Melodys Geschichte. Ihre Geschichte hat gerade erst angefangen, und das konnte sie nur, wenn Iris‘ und Aubreys Geschichte ebenfalls erzählt wurde.
Also an jeden, der sich sowieso gerne mit diesem Genre beschäftigt: Lest es. Und an alle anderen: Ich hoffe, ihr lest es auch.
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